Akupunktur

Chinesische Körperakupunktur

Chinesische KörperakupunkturDie Chinesische Medizin ist mehr als 2000 Jahre alt. Alte chinesische Zeichnungen zeigen den Menschen als Ganzes mit 14 Linien, den sogenannten Meridianen. In diesen Meridianen fließt die Lebensenergie Qi. Ein ungestört fließendes Qi ist die Voraussetzung für Gesundheit und Schmerzfreiheit sowohl körperlich, als auch psychisch.

Mit dünnen Nadeln kann das Qi über die Akupunkturpunkte gekräftigt und der Qi-Fluß harmonisiert werden. Auch Körperregionen weit entfernt vom Schmerz werden mit einbezogen. Akupunktur reduziert den Schmerz, gleicht emotional aus und steigert das Wohlbefinden und hat dabei so gut wie keine Nebenwirkungen. Sie kann so gut wie bei allen Schmerzsyndromen eingesetzt werden, z.B. Rückenschmerzen, Schulter- und Nackenschmerzen, Kopfschmerzen, Arthrose und bei Allergien.

Der Körper kann in der Art auf den Reiz reagieren, dass sich die Beschwerden vorübergehend verschlimmern (Erstverschlimmerung, wie aus der Homöopathie bekannt) um dann nach kurzer Zeit wieder abzunehmen, gefolgt von einer deutlichen Verbesserung. In seltenen Fällen kommt es zum Absinken des Blutdrucks. Die Korrekte Durchführung schließt eine Infektion oder ein Hämatom nahezu aus.

Die Behandlung umfasst 8 bis 10 Sitzungen im wöchentlichen Abstand.

Ohrakupunktur

Die Ohroberfläche bildet eine Reflexzone, auf der alle Organe des Körpers abgebildet sind, ähnlich den Fußreflexzonen. So können über die Akupunkturpunkte auf dem Ohr einzelne Organe oder Körperregionen gezielt angesprochen werden.

Ohrakupunktur
© Henrie – stock.adobe.com

Vor 50 Jahren hat der französische Chirurge Dr. Paul Nogier die Ohrakupunktur entdeckt. Er hatte bei einigen seiner Patienten Narben am Ohr festgestellt. Sie waren wegen Ischiasschmerzen an einer bestimmten Stelle des Ohres mit einer glühenden Nadel „behandelt“ worden – und daraufhin schmerzfrei geworden.

Noiger stellte fest, dass die betreffende Stelle am Ohr eine Reflexzone des Übergangs der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein sein musste. Er erkannte, dass auch alle anderen Körperteile und Organe am Ohr „abgebildet“ sind. Seither dient die von ihm vorgestellte Abbildung des Embryos auf dem Ohr als einfaches Schema Orientierung.

Der Mediziner fand auch heraus, dass nur die Punkte druckempfindlich waren, die einem krankhaft veränderten Teil des Körpers entsprachen. Das ist heute noch die Grundlage, um aktive und damit zu behandelnde Punkte aufzufinden: Mit Hilfe einer Knopfsonde können diese druckempfindlichen Punkte geortet werden, um anschließend mit Nadeln behandelt werden zu können.
Eine Nadel zum Beispiel im Punkt des Kniegelenks fördert den lokalen Stoffwechsel in diesem Gelenk und vermindert oder beseitigt Schmerzen. Auch entzündliche Veränderungen können so beeinflusst werden.

Die Wirkung der Ohrakupunktur tritt dabei oft schneller ein, als bei der Körperakupunktur, kann aber mit dieser sehr gut kombiniert werden.

Die Ohrakupunktur kommt zum Einsatz bei Schmerzen aller Art, z.B.Kopfschmerzen und Migräne, Rückenschmerzen, Nackenverspannung, sowie bei Heuschnupfen, Allergien, Hauterkrankungen, Störungen von Magen und Darm, Infektanfälligkeit, Reizblase, Eneuresis (Einnässen) bei Kindern, Schluckauf oder Schlafstörungen.

Wenn lokale Entzündungen am Ohr vorliegen oder die zu behandelnde Krankheit dringend eine Operation erfordert, sollte die Ohrakupunktur nicht angewandt werden.
Eine Akupunkturbehandlung umfasst meist acht bis zehn Sitzungen über mehrere Wochen verteilt.

Triggerpunktakupunktur

Triggerpunkte sind chronisch entzündete oder gezerrte Muskelfasern oder Muskelabschnitte. Sie lösen Schmerzen aus und können in entfernte Körperregionen ausstrahlen. Die neuromuskuläre Endplatte ist in ihrer Funktion gestört und es entsteht eine lokale Störung der Trophik (Stoffwechsel) der Muskeln und Sehnen. Durch die Entspannung des Muskels vermindert sich der Schmerz und die lokale Durchblutung wird verbessert. Die schmerzhaften Punkte können durch Sportverletzungen, verklemmte Nerven, Gelenkarthrosen oder immer gleiche Bewegungsabfolgen entstehen, aber auch durch psychische Probleme und starke innere Anspannung können Blockaden entstehen und zu diesen schmerzhaften Triggerpunkten führen.

Solche chronisch verkrampften Muskelstellen, die Triggerpunkte, stimmen oft mit klassischen Akupunkturpunkten überein. Die Chinesische Medizin kennt also die Triggerpunkte schon sehr lange. Sie werden dort als Ashi-Punkte („Da-Wo-es-weh-tut“) bezeichnet.

Die Triggerpunktakupunktur ist bei vielen Schmerzerkrankungen indiziert, wie z.B:
Muskelverhärtungen, Insertionstendinopathien, Periarthropathien, die meisten (unspezifischen) Wirbelsäulenbeschwerden, Engpasssyndrome peripherer Nerven (z.B. Piriformis-Syndrom) etc.

Dabei werden die schmerzenden Muskeln palpatorisch untersucht und dann durch Punktion mit einer Akupunkturnadel behandelt. Mit dieser Technik lassen sich Triggerpunkte sehr wirksam und wenig traumatisierend deaktivieren („dry needle“). Bei exaktem Treffen des Triggerpunktes kommt es zu einer lokalen Antwort, der sogenannten „local twitch response“. Die „taut bands“ in den Muskeln, in denen die Triggerpunkte liegen, fühlen sich nach der Therapie tastbar weicher an.

Oft reichen 1 bis 3 Behandlungen aus, um Schmerzen zu reduzieren oder Bewegung und Physiotherapie wieder zu ermöglichen.

Kombination mehrerer Akupunktursysteme und anderer Regulationssysteme

Die Chinesische Akupunktur kann mit der französischen Ohrakupunktur nach Noiger, sowie mit der lokalen Trigger-Akupunktur (Dry Needling) kombiniert werden. Des Weiteren kann jede Akupunkturform mit der Neuraltherapie kombiniert werden, was häufig zu einer schnelleren und nachhaltigeren Besserung führt.

Akupunktur/Neuraltherapie und Qualität

Voraussetzung für ihre erfolgreiche Behandlung ist neben meiner langjährigen praktischen Erfahrung eine fundierte Ausbildung. In meinem Fall erfolgte dies bei der Deutschen ärztlichen Gesellschaft für Akupunktur DÄGfA), in Neuraltherapie bei der Deutschen Gesellschaft für Akupunktur und Neuraltherapie (DGfAN) in spezieller Schmerztherapie (Universität Mannheim, Prüfung vor der Landesärztekammer 2018) und in psychosomatischer Grundversorgung (Landesärztekammer Stuttgart). Wissen und Fertigkeiten werden durch regelmäßige Weiterbildungen aktualisiert.

Hinweis aus rechtlichen Gründen: Die Akupunktur und Neuraltherapie sind Methoden der Regulationsmedizin. Bei vielen Erkrankungen ist die Wirksamkeit noch nicht nach den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin wissenschaftlich ausreichend bewiesen. Trotzdem gibt es bereits zahlreiche Studien die für die Indikationen der Akupunktur bei chron. Kreuzschmerz, chron Knieschmerz, chron. Schulterschmerz, Migräne, Spannungskopfschmerz und Allergie eine sehr gute therapeutische Wirksamkeit zeigen. Ein Erfolg der Akupunkturbehandlung oder der Neuraltherapie kann jedoch, wie bei den meisten medizinischen Behandlungen, nicht in jedem Behandlungsfall gewährleistet werden.

Lotusblume